Zehn Schritte zur Digitalen Transformation


  • 30. November 2017
  • Florian Knittl
  • Digitalisierung

Wenn ein Unternehmen sich dem Thema der digitalen Transformation annimmt wird schnell klar, dass es kein universell passendes Muster für digitale Strategien gibt.

Egal wie kleinteilig man die digitale Transformation plant, sie wird letztlich immer etwas vom ursprünglich geplanten Weg abweichen. Interne und externe Einflüsse werden unter Garantie dafür sorgen, dass das ein oder andere Puzzle-Teil nicht wie gedacht passt. Der beste Weg ist deshalb, auf einige Leitprinzipien zu achten die auf Kreativität und Anpassungsfähigkeit basieren und sich so der individuellen Organisation anpassen.

Wir haben diese Prinzipien in zehn Schritten zusammengefasst, welche die Integrität des Transformationsprozesses stärken und das bestmögliche Resultat versprechen:

(1) Verstehe die Landschaft

Als erster Schritt ist es wichtig den Kontext zu verstehen, in dem das Unternehmen arbeitet, bevor man überhaupt einen Gedanken an die richtige digitale Strategie verschwendet. Wie verhalten sich die Mitbewerber? Was ist es, das die Kunden in diesem Segment wertschätzen? Was waren die treibenden Kräfte in kürzlich stattgefundenen Veränderungen bei der Konkurrenz? Wer sich einen guten Überblick über die eigene Position (sowohl in der eigenen Branche als auch über das sich laufend weiterentwickelnde digitale Ökosystem) verschafft hat, der wird bereit sein sich schnell auf neue Technologien einzustellen.

Die Zielsetzung sollte eine Unternehmenskultur sein, die auf kontinuierlichen Wandel und Optimierung ausgerichtet ist.

(2) Habe einen Blick auf die Transformation bei den Wettbewerbern

Nachdem der eigene Kontext klar geworden ist, sollte man sich ein wiederholbares, gesichertes, auf Daten basierendes Modell überlegen, mit dem man die eigene Position in Relation zu den Wettbewerbern analysieren kann. Ohne solch eine standardisierte Untersuchungsmethode wird es an der notwendigen Exaktheit mangeln, um treffsicher zu analysieren wo man mit einer Justierung den größtmöglichen Einfluss erzielen kann.

Zudem ist es interessant auf welchem Level der Digitalisierung sich die Konkurrenz befindet. Wie sieht deren Kundenerlebnis aus, welches Technologie Stack benutzen sie, welche Partnerschaften wurden eingegangen?

(3) Setze Ziele

Einer der Schlüssel des datengetriebenen Ansatzes ist die Identifikation der eigenen Ziele, da diese als Vergleichspunkte zum restlichen Mitbewerberfeld dienen.

Man braucht von Anfang an eine zusammenhängende Strategie, was unmöglich ist ohne eine Vision dessen, was man erreichen möchte. Natürlich kann man eine Social Media Strategie anhand von durchschnittlichen Branchenwerten aufbauen. Aber falls Facebook Conversions nicht eines der Hauptziele sind, dann sollte eine Schwäche in dieser Ecke nicht ganz oben in der Prioritätenliste stehen. Setze eigene Ziele für das Back-End, die IT Infrastruktur, Kundenerlebnis, für jede andere Abteilung und entwickle eine konkrete Vorstellung davon, wie das Unternehmen einmal aussehen soll. Diese Vision befeuert die Anstrengungen und Investitionen die man in das Ziel, ein Innovationsführer zu werden, steckt.

Sich über die Ziele klarzuwerden, anhand der durch die interne und externe Umweltanalyse erhobenen Daten, bietet den richtigen Nährboden für eine robuste digitale Transformation.

(4) Verstehe deine Infrastruktur

Eine weiterer Baustein ist die Fähigkeit schnelle Entscheidungen zu treffen. Da auf dem Weg der digitalen Transformation immer unerwartete Stolperfallen auftreten werden, kann man nur adäquat und zügig reagieren wenn ein tiefgehendes Verständnis für die eigene Infrastruktur und Systemlandschaft vorhanden ist.

Kaum ein Unternehmen wird neue Technologien einführen, sobald diese auf den Markt kommen. Es ist wichtig ein klares Verständnis des vollständigen Deployment Prozesses zu haben um entscheiden zu können, ob eine bestimmte Lösung den strategischen Zielen dienlich ist.

Das Management muss mit der IT Abteilung zusammenarbeiten um Systeme zu entwickeln, mit denen man die digitale Transformation erreicht. Teil dieses Austausches ist zu erkennen, welches Potenzial zur Umsetzung von Veränderungen existiert.

Die Fähigkeit einzelner Mitarbeiter, sich an verändernde Routinen und Prozeduren anzupassen ist abhängig von der Agilität der gesamten Organisation. Jeder Teil dieses Organismus muss reaktionsfähig sein um eine unternehmensweite Transformation erfolgreich bewältigen zu können.

(5) Untersuche deine Ergebnisse

Sobald man die Herausforderungen für das Unternehmen verstanden hat, ist es die Rolle der designierten Mannschaft Überlegungen, Designs und das Testen von möglichen Lösungen voranzutreiben. Prioritäten, Erfolge und Hindernisse zu einem funktionierenden Ergebnis zusammenzuschmieden ist sicher eine mühselige Arbeit, aber die dafür (hoffentlich) entfesselte Kreativität ist es allemal wert.

Jedoch sollte man sich nicht zu früh im Transformationsprozess mit spezifischen digitalen Lösungen beschäftigen. Wer sich gleich zu Beginn mit der Technologiebeschaffung befasst, läuft Gefahr sich in Details zu verrennen: Auswahl des richtigen Anbieters, Durchlauf der Demos, Kostenvergleiche, und so weiter. Es ist sowohl leicht als auch unratsam die vorher beschriebenen Punkte zu überspringen und sich voreilig festzulegen. Indem man dies auf einen späteren Zeitpunkt verlagert, bleibt man mit der eigenen IT Abteilung in einem Boot und bewahrt sich eine bessere Blaupause davon, wie alles letztendlich zur Geschäftsstrategie passt.

(6) Konzentration auf umsetzbare Lösungen

Wenn potenzielle Lösungen erarbeitet und verstanden wurden, ist es wichtig seine Energie auf diejenigen zu fokussieren, die am besten im Rahmen des unternehmenseigenen Kontexts funktionieren. Ständiges Testen und Experimentieren sind notwendig um den Prozess am Laufen zu halten und aus den daraus resultierenden Erkenntnissen das haargenau passende Ensemble an Lösungen für die bestehenden Herausforderungen zusammenzustellen.

(7) Stärke jene, die transformiert wurden

Auch wenn digitale Transformation die Beteiligung aller Abteilungen benötigt, beginnt sie doch mit der IT. Um das Unternehmen in die richtige Spur zu lenken, spielt sie eine Schlüsselrolle. Befähige Sie mit den richtigen Werkzeugen und nötigen Ressourcen um Beschaffung, Bereitstellung, Wartung, Support und jede andere Aufgabe, die man mit einem digitalen Unternehmen assoziiert, bewältigen kann.

Suche nach Wegen um die wohlmöglich neuen Aufgaben gut zu verteilen und beschaffe die richtigen Spezialisten zur Unterstützung bevor es zu Überlastungen kommt.

Die IT Abteilung ist jedoch nur der Anfang. Auch außerhalb der IT wird jeder einzelne Mitarbeiter das richtige Rüstzeug benötigen wenn die Transformation erfolgreich vorangebracht werden soll. Die gefundenen Lösungen sind immer lediglich so gut wie die Fähigkeit sie auch zu implementieren und die richtigen Spezialisten sind dafür der Dreh- und Angelpunkt.

(8) Gehe Hindernisse offensiv an

Auch wenn im Vorfeld bereits das Gros an potenziellen Fallstricken erkannt (und gebannt) wurde, wird man im Laufe der Transformation unausweichlich auf Hindernisse treffen. Dementsprechend muss man immer bereit sein, die Strategie im Flug anzupassen. Diese Feinjustierungen sind überlebenswichtig um sich in der heutigen digitalen Welt zu behaupten in welcher der Wandel die einzige Konstante ist.

(9) Manage den Wandel auf konstruktive Weise

Langjährige Mitarbeiter und Branchenveteranen haben ihre eingefahrene Arbeitsroutine. Die digitale Transformation zerrüttet jeden Aspekt ihres gewohnten Arbeitsrhythmus, selbst wenn moderne Technologien an sich bereits seit langem zu ihrem Alltag gehören. Um den Stress und Fluktuation von Mitarbeitern während dieses Prozesses zu minimieren, sollte ein umfassender Change Management Plan umgesetzt werden. Dieser hält alle im Unternehmen auf dem neuesten Stand und hilft dabei, die die ganze Organisation betreffenden Vorteile zu erkennen. Auch kann systematisch der mit dem Wandel verbundene Stress adressiert werden und durch das feinjustieren von Erwartungen und Ergebnissen bestehende Herausforderungen angegangen werden. Ein Weg um eine harmonischen Wandel herbeizuführen ist das Institutionalisieren von Prozessen zur Dokumentation und Diskussion von jeder stattfindenden Veränderung eines Prozesses.

(10) Etabliere Dich

Es wurde eine Menge Arbeit investiert um so weit zu kommen. Das Unternehmen kommt zügig voran mit der digitalen Transformation, es gibt eine solide Basis und die Kundenerfahrung und interne Verwaltungsvorgänge fußen auf standardisierten digitalen Prozessen um Konsistenz zu wahren und Effizienz zu steigern. Diese Phase ist nur der Beginn der langfristig angelegten digitalen Transformation. Nun gibt es eine Plattform, die fähig ist sich Erschütterungen am Markt zu stellen, eine Unternehmenskultur die Innovation begrüßt und eine Struktur die dabei hilft so viel wie möglich aus der digitalen Transformation herauszuholen.

Es ist jedoch wichtig sich daran zu erinnern, dass das Initiieren von Wandel zwar eine großartige Leistung ist. Sich jedoch als digitaler Führer zu etablieren bedarf weit mehr als interne Zusammenarbeit und Neuausrichtung. Alle Aspekte einer Organisation, inklusive ihrer Handlungen, Kultur, Struktur und Menschen, müssen hinter dieser neuen Strategie stehen. Wenn diese Neuausrichtung durch eine digitale Anstrengung unterstützt werden kann, wird die Transformation kontinuierlich erneuert werden.

Mit Blick auf die Zukunft sollte man immer auf neue Geschäftsmodelle, Disruptionen auf dem Markt und unerwartete technologische Entwicklungen gefasst sein. Man kann zwar nicht vorausahnen was langfristig auf einen zukommt. Aber es ist zumindest möglich seiner digitalen Plattform die notwendige Flexibilität zu verschaffen um sich anzupassen und zu wachsen.


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